Von 0 auf Podcast starten: Wie aus einer fixen Idee ein Sichtbarkeits-Turbo wurde

Podcast starten

„Soll ich wirklich einen eigenen Podcast starten?“ Eigentlich wusste ich die Antwort schon, bevor ich die Frage ganz ausgesprochen hatte. Ja, ich will. Und wie! Lies in diesem Blogartikel, wie aus einer fixen Idee ein echter Sichtbarkeits-Turbo wurde und wie mir mein Podcast dabei hilft, meinen Expertenstatus weiter auszubauen.

Inhalt

Was ein Spaziergang mit meinem Podcast zu tun hat

Falls du mir schon länger folgst, dann weißt du, ich bin ein Mensch der fixen Ideen. Meinen Podcast zu starten bildet da natürlich keine Ausnahme. So eine spontane Entscheidung habe ich bisher allerdings noch nie getroffen. Aber von Anfang an:

Als ich Ende Oktober mit dem Hund auf unserer großen Runde unterwegs bin, höre ich wie immer einen Podcast. Seit Corona bin ich draußen mit Rocky fast ausschließlich mit Stöpseln im Ohr anzutreffen und ich erschrecke nicht selten über Radfahrer hinter mir, weil ich völlig gedankenverloren einem True Crime-Fall lausche.

Podcasts haben meine Leidenschaft für Bücher still und heimlich abgelöst. Was ich früher in Lesefutter investiert habe, landet jetzt beim großen Internethändler oder wird für Hörbuch-Abos eingesetzt.

Ich liebe diese gut anderhalb Stunden, die ich für mich alleine habe. Anderthalb Stunden Kraft für den Tag sammeln, neue Ideen fließen lassen und einfach mal nichts machen. Und ganz nebenbei und völlig zwanglos etwas Futter auf die Ohren.

Podcasts sind ein absolut geniales Konzept aus Berieselung, Motivation und Lerneffekten. Und das alles von überall, bei fast jeder Tätigkeit nebenbei und ohne feste Verabredung. Und die Auswahl ist riesig:

Von True Crime über Historisches, Satire und aktuelles Weltgeschehen und natürlich Business-Podcasts findet wirklich jeder etwas.

Und immer mehr trauen sich, einen eigenen Podcast zu starten. Die Technik ist überschaubar, Software zum größten Teil kostenlos und die Auswahl der Hoster, auf denen die Folgen gesichert werden, wird immer größer.

Warum also nicht einen eigenen Podcast starten?

Genau diese Frage ging mir auf diesem Spaziergang durch den Kopf und gleichzeitig kannte ich bereits die Antwort:

Ja, ich werde meinen eigenen Podcast starten. Und es wird einer, in dem ich über mein Herzensbusiness, meine Selbstständigkeit, sprechen.

Podcast-Technik: Was brauche ich wirklich?

Nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, meinen eigenen Podcast zu starten, ging es wirklich fix. Noch am gleichen Tag verschaffte ich mir einen ersten Überblick über die notwendige Technik.

Zwei Dinge standen dabei vor allem im Vordergrund:

  • Es musste bezahlbar sein, aber
  • die Ergebnisse müssen stimmen.

Mir war klar, alles steht und fällt mit dem Microfon und entschied mich daher für ein Mittelklasse-Modell von Auna in Verbindung mit einem Popup-Schutz und einem Schwenkarm. Simple Technik mit sehr guten Bewertungen und einem guten Preis-Leistungsverhältnis für insgesamt rund 150,-€. Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Modelle, die es in dieser Preisklasse gibt.

Bei der Software zum Schneiden der einzelnen Folgen war ich ziemlich unsicher. Reicht ein kostenloses Programm oder sollte ich hier lieber investieren?

Meine Bedenken waren unbegründet, Audacity ist ein kostenloses Tool mit umfangreichem Leistungsumfang, das intuitiv bedient werden kann und auch für Techniklaien wie mich funktioniert. Es gibt noch ein weiteres kostenloses Tool, Garageband, das ähnlich gute Kritiken bekommt, das ich aber nicht selber ausprobiert habe.

Theroretisch hätte das zunächst erstmal gereicht, ich wollte allerdings noch eine individuelle Melodie, die ich am Anfang jeder Folge abspielen kann und investierte deshalb noch rund 30,-€ in einen lizenzierten Jingle. Komplett hatte ich damit also unter 200,-€ vorab ausgegeben und konnte starten.

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Die erste Folge: Hürden, Fragen und andere Katastrophen

Ja, dann hätte ich tatsächlich loslegen können. Das Problem war nur, von der anfänglichen Euphorie war plötzlich nicht mehr ganz so viel übrig.

Vor allem eine Frage hat mich irgendwie in Schockstarre verfallen lassen: Was ist, wenn es ganz schrecklich wird?

Und damit war irgendwie alles gemeint. Wie wird meine Stimme ankommen? Ist das wirklich Mehrwert, was ich hier erzähle? Woher kommen meine Hörer und wie schwierig ist das wohl, meinen Podcast bekannt zu machen?

Und ich glaube, all das hört man auch in meiner ersten Folge.

Ich rede trotz Script ohne Punkt und Komma, hab ständig das Gefühl, kurz vor der Schnappatmung zu stehen und hoffe die ganze Zeit, niemand hört mich so kreischend laut atmen, wie es sich für mich anfühlt.

Ich hab die erste Folge tatsächlich mehrere Tage nacheinander mehrfach gehört, immer wieder irgendwo etwas korrigiert. Hab mich mit Höhen, Tiefen und unterschiedlichen Lautstärken herumgeschlagen und am Ende festgestellt, die Zeit rennt mir weg. Und ich muss das jetzt einfach so veröffentlichen.

Und obwohl diese allererste Folge gefühlt die schlechteste ist, liegt sie in der Statistik ganz vorne. Weit vorne sogar. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass man sich selber viel zu viel Gedanken macht, was nicht so optimal ist. Und dabei vergessen wir ganz oft, dass alles – auch einen Podcast starten – ein (Lern-) Prozess ist, der mit der Zeit immer ausgereifter wird. 

Podcast starten: Konzept wird überbewertet

Wenn du gerade überlegst, deinen eigenen Podcast starten, fragst du dich vielleicht, wie genau du dich auf die Folgen-Aufnahme vorbereiten kannst.

Tatsächlich habe ich mir vor der ersten Folge wenig Gedanken über einen Redaktionsplan oder die richtige Technik gemacht.

Für mich stand fest, ich mache zwei Folgen im Monat, eine mit mir und eine mit einem Gast. Für meine Folgen habe ich für die ersten Aufnahmen ein Script erstellt, das ich dann mehr oder weniger abgelesen habe.

Das hat für mich allerdings gar nicht funktioniert. Zwar habe ich viele meiner Blogartikel damit zweitverwertet und musste im Endeffekt wenig recherchieren, es nahm mir aber auch ein ziemliches Stück Spontanität.

Frei Reden war noch nie mein Problem, während meiner Zeit als Angestellte gehörte das sogar eher zu den täglichen Dingen. Ich habe also grundsätzlich keine Schwierigkeiten damit, ohne Vorbereitungen über mein Herzensthema zu sprechen.

Mit dem Script klappte das nicht. Zwar standen dort alle wichtigen Dinge komprimiert drauf, da ich aber gerne in Bildern denke und auch spreche, fühlte sich das Ganze für mich eher wie eine Lesereise an. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir nur wenige Stichpunkte als Struktur zu notieren, an denen ich mich dann während der Aufnahme orientiere. Das führt manchmal allerdings dazu, dass ich Dinge, die ich vordergründig besprechen wollte, eher in den Hintergrund stelle.

Ich glaube, da muss jeder für sich seinen eigenen Weg finden. Die Mehrzahl arbeitet aber tatsächlich mit einem ausführlichen Script.

Was die Themenfindung an sich anging, bin ich auch eher spontan unterwegs. Ich habe zwar eine Contentplanung für meinen Blog, woraus sich automatisch schon bestimmte Richtungen auch für den Podcast ergeben. Insgesamt kommt es aber viel häufiger vor, dass ich bei meinen eigenen Folgen erst in der Woche vor der Aufnahme festlege, worüber ich genau sprechen will. Und mir dann die dazu passenden Blogartikel als Fundament raussuche.

Bei den Interview-Folgen ist das anders und das liegt vor allem daran, dass die wenigsten spontan innerhalb weniger Tage zur Verfügung stehen. Ich muss hier also schon Monate im voraus planen und einen groben Überblick haben, welche Themen wann thematisch passen könnten.

Insgesamt gehöre ich mit dieser Arbeitsweise definitiv nicht zu den Podcastern, die alles minutiös durchplanen, aber gerade das ist etwas, was ich sehr schätze:

Ich kann sehr spontan auch mal das Thema ändern und ganz gezielt auf einzelne Rückmeldungen von Hörern eingehen.

Interviewpartner

Und wenn wir schon bei den Interviewpartnern sind:

Das war mehr oder weniger ein Selbstläufer.

Anfangs habe ich ausschließlich auf mein Netzwerk zurückgegriffen, ganz schnell aber angefangen, auch andere Selbstständige anzufragen. Immer dann, wenn es sich ergeben hat oder auch ganz gezielt per Mail. Das hat wider Erwarten sehr gut geklappt und mittlerweile vereinbare ich neue Aufzeichnungen mit rund 4 Monaten Vorlaufzeit.

Bei der Auswahl der Gäste bin ich sehr intuitiv unterwegs. Wer inspiriert mich gerade? Was interessiert meine Hörer aktuell besonders? Dabei spielt es für mich auch keine Rolle, ob jemand in einem ähnlichen Bereich unterwegs ist wie ich. Im Gegenteil, ich mag vor allem die persönlichen Geschichten, die hinter jeder Selbstständigkeit stehen.

Interessanterweise ist jede Aufzeichnung anders. Normalerweise vereinbare ich zwei Termine. Einen ersten zum Kennenlernen und Ausloten, was die grundsätzlichen Dinge sind, die im Podcast genannt werden sollen. Und einen zweiten für die Aufzeichnung. Ganz häufig merke ich bereits im ersten Gespräch, ob und wie die Folge am Ende grob strukturiert ist.

Es gibt einige, die einen Fragenkatalog benötigen und die Aufzeichnung entwickelt sich dann ganz schnell wirklich zu einer Art Interview. Es gibt aber auch Gäste, bei denen kein Skript nötig ist, die frei reden und nur ganz selten mal eine Nachfrage brauchen. Und witzigerweise sind das dann auch meistens Interviews, die spontan auch mal die Richtung wechseln. Weil wir an einem bestimmten Thema hängenbleiben und über eigene Erfahrungen sprechen. Oder weil es gerade einfach passt.

Ich mag beides, wobei das mehrheitliche Feedback meiner Hörer mehr in Richtung spontanes Interview geht.

Themenauswahl

Ich hatte es ja schon angedeutet, bei der Themenauswahl für meinen Podcast bin ich sehr spontan unterwegs und mag es, auch mal über Dinge zu sprechen, die meine Hörer gerade bewegen.

Grundsätzlich orientiere ich mich aber schon an meinem Blog. Einfach, weil ich aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Kanäle effektiv arbeiten muss, um alles unter einen Hut zu bekommen. Da passt es einfach nicht, zwei total verschiedene Redaktionspläne zu haben.

Contentrecycling und -verwertung ist generell ein großes Thema in meiner täglichen Arbeit und erleichtert mir meinen Alltag ungemein. Dazu kommt: Die Hörer meines Podcast sind selten auch die Leser meines Blogs.

Das heißt konkret, ich erreiche mit zwei verschiedenen Medien mit dem gleichen Thema zwei unterschiedliche Zielgruppen. Und genau das ist das spannende für mich.

Was den Contentplan für den Blog angeht, arbeite ich mit Themenclustern. Ich lege also zunächst 3-4 Oberthemen fest, die ich im Jahr verbloggen möchte und schaue, welche weiterführenden Unterthemen ich passend dazu erstellen kann.

Diese Vorgehensweise hat für mich zwei entscheidende Vorteile:

Ich kann auch hier zeitsparend Content erstellen, weil ich mich eben nicht jedes Mal neu eindenken muss.

Und ich erschaffe mir damit gleichzeitig Cornerstone-Inhalte, also generelle Inhalte, die relativ allgemein, aber sehr detailliert informieren. Mit den Unterthemen zsuammengenommen entstehen damit Blogartikel, die sehr in die Tiefe gehen und Themen zum Teil auch aus unterschiedlichen Perspektiven angehen. Und es hilft mir in Sachen SEO ungemein.

Das ist beim Podcast vordergründig nicht das wichtigste, ich schaffe mir damit aber auch eine Vielzahl von Ansatzpunkte, die ich für meine Folgen verwenden kann.

Die grössten Learnings

Die wohl größte Hürde, die ich beim Podcast starten nehmen musste, war definitiv die Sichtbarkeit.

Podcasts sind auf dem Vormarsch, ja. Das bedeutet aber auch, dass es immer schwieriger wird, seinen eigenen Podcast bekannt zu machen.

Meine Sorgen waren aber unbegründet. Bereits nach der dritten Folge hatte ich die 200-er Marke an Folgenabrufen geknackt. Ein unfassbares Gefühl für mich als absoluter Newcomer.

Die Hörer kamen zunächst aus meinem Netzwerk, die Folgen habe ich auf Instagram, Facebook und Pinterest geteilt und zusätzlich meine Newsletter-Community informiert.

Mit jeder Interview-Folge hat sich die Zahl der Hörer und Abonnenten vervielfacht, da meine Gäste ihre Folge jeweils auch im eigenen Netzwerk geteilt haben. 

Die Entscheidung, zwei verschiedene Fomate im Monat zu veröffentlichen war damit genau richtig. Ich veröffentliche regelmäßig und voraussehbar, nehme gleichzeitig den Druck raus, noch mehr Conent produzieren zu müssen und generiere neue Reichweite über meine Gäste.

Eine Erkenntnis, die sich mit meinem Podcast eigentlich nur fortführt, ist:

Better done than perfect.

Generell arbeite ich nach diesem Leitmotiv und veröffentliche meinen Content in fast allen Fällen in einer Art Rohfassung. Das bedeutet nicht, er ist qualitativ schlechter, aber Dinge wie Bilder & Animationen und Optimierungen mache ich oft noch nachträglich. 

Damit verabschiede ich mich auch ein Stück weit von diesem Perfektionismus, der für mich als Scanner-Persönlichkeit sowieso vielfach blockiert.

Natürlich weiß ich aber auch, dass mein Podcast noch nicht perfekt ist. Viel zu oft erwische ich mich bei der Aufnahme dabei, viel zu schnell zu reden. Oder zu viel Input in zu wenig Zeit zu liefern. Das ist tatsächlich ein Feedback aus meiner Community, die manchmal Mühe hat, die Vielzahl an Informationen zu verarbeiten. 

Aber auch das ist ein Stück weit meine Persönlichkeit, ich rede gerne schnell und viel. Und ich möchte so viel Mehrwert liefern, wie eben geht. Aber ich arbeite an meinem Staccato-Stil, versprochen! 🙂

Ein weiteres Learning ist definitiv auch die Erkenntnis, dass noch ein neuer Kanal nicht unbedingt in purem Stress ausarten muss. Im Gegenteil, meinen Podcast baue ich ja überwiegend aus vorhandenen Inhalten auf und erreiche trotzdem andere Menschen. Was mir allerdings häufiger bei meinen eigenen Folgen passiert:

Ich nehme sie zum Teil wirklich 5 vor 12 auf, weil ich mich dann doch nicht auf ein Thema festlegen will oder wieder andere Dinge wichtiger waren. Daran muss und werde ich arbeiten, da es mich zunehmend stresst.

Podcast starten: Mein Fazit

Wenn du mich fragen würdest, ob ich meine Entscheidung für einen eigenen Podcast bereue, muss ich ganz klar verneinen. Es ist, Planung und Organisation hin oder her, eine zusätzliche Baustelle, auf der ich regelmäßig unterwegs sein muss. Das ist Fakt.

Trotzdem ist das für mich problemlos machbar, einfach auch, weil ich selber dieses Format so liebe. Und vor allem die Folgen mit Gästen sind absolute Highlights für eine Netzwerkerin wie mich. Ich habe bisher schon so viele inspirierende Menschen kennengelernt und  persönliche Geschichten gehört, das ist diese weitere Baustelle definitiv wert.

Was meine Sichtbarkeit angeht: Ja, mein Podcast hat sich definitiv zum Turbo-Booster entwickelt. Ich bekomme mittlerweile sehr häufig Anfragen, die sich direkt auf einzelne Folgen beziehen. Oder mir wird im Kennenlern-Call gesagt: „Dich hab ich als erstes gehört.“

Ich habe übrigens noch nie darüber nachgedacht, meinen Blog zugunsten des Podcasts einzustampfen und werde das ganz sicher nicht tun. Beide Formate haben ihren eigenen Charme für mich und gerade in der Kombination sind sie unschlagbar.

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Alexandra Wittke

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